Hildegard von Bingen

Leben

Hildegard von Bingen lebte in der Zeit von 1098 bis 1179. Sie war das zehnte und letzte Kind einer adligen Familie und kam mit acht Jahren in ein Benediktinerkloster mit angeschlossener Frauenklause auf dem Disibodenberg in der Nähe bei Bad Sobernheim.

Hier verbrachte sie die erste Hälfte ihres Lebens und wurde unterrichtet im Lesen und Schreiben, Singen von Psalmen, Handarbeit und Musik. 1136 wurde sie nach dem Tode der bisherigen Äbtissin Jutta von Sponheim zu deren Nachfolgerin gewählt.

Was sie so auszeichnete war die Gabe der inneren Schau, ein Phänomen, für das die Wissenschaft bis heute noch keine Erklärung gefunden hat. Sie beschrieb diese Gabe folgendermaßen:

Im Jahre 1141 der Menschwerdung Christi, des Gottessohnes, als ich zweiundvierzig Jahre und sieben Monate alt war, kam ein feuriges Licht mit Blitzesleuchten vom offenen Himmel hernieder. Es durchströmte mein Gehirn und durchglühte mir Herz und Brust gleich einer Flamme, die jedoch nicht brannte, sondern wärmte, wie die Sonne einen Gegenstand erwärmt, auf den sie ihre Strahlen legt. Nun erschloss sich mir plötzlich der Sinn der Schriften, des Psalters, des Evangeliums und der übrigen katholischen Bücher des Alten und Neuen Testaments….“

Sie erhielt von Gott den Auftrag, aufzuschreiben und zu verkünden, was sie sieht und hört. So schrieb sie mehrere Bücher, unternahm mehrere Predigtreisen und verfasste etliche Briefe an Menschen des Adel und Klerus, in denen sie Ratgeberin aber auch Mahnerin war. Neben ihrer Arbeit als Äbtissin komponierte sie und empfahl das Singen und Musizieren zum „Stimmen der Seele“.

Hildegard von Bingen, die prophetissa teutonica – als deutsche Prophetin in die Geschichte eingegangen – erkannte schon damals die Zusammenhänge zwischen Essen und Gesundheit, Verhalten und Wohlbefinden, zwischen Körper, Seele und Geist. Ihre ganzheitliche Sicht auf die Gesundheit und das Leben ist in Zeiten der Zivilisationserkrankungen eine unerschöpfliche Quelle.

Hildegard von Bingen Statue

Dr. Hertzka – Der Wegbereiter

Über 800 Jahre waren die Aufzeichnungen der heiligen Hildegard verschollen und sie selbst ist fast in Vergessenheit geraten. Erst die Entdeckung einer Abschrift ihres medizinischen Buches in der königlichen Bibliothek in Kopenhagen weckte das Interesse an der ersten und einzig christlichen Ganzheitsmedizin wieder. Dr. med Gottfried Hertzka hat sich vor Jahren daran gemacht, den „Schatz“, den Hildegard von Bingen uns hinterlassen hat, zu heben und gilt sozusagen als Wegbereiter.

Dr. Hertzka hat die Schriften der heiligen Hildegard studiert, übersetzt und diese Erkenntnisse viele Jahrzehnte im Rahmen seiner Tätigkeit als Arzt in seiner Praxis in Konstanz erfolgreich angewandt. Dieses Gesundheitsprogramm ist sozusagen in unserem Kulturkreis entstanden und ist das Ergebnis jahrhundertealten Wissens und jahrzehntelanger ärztlicher Erfahrung.

Nützliches Wissen von Hildegard von Bingen

Die Botschaft

Für Hildegard von Bingen kann der Mensch über die richtige Ernährung vorbeugend zu einer gesunden Säftemischung beitragen. Besonders die Leber als Stoffwechselzentrale ist ein gefährdetes Organ. Aufgrund dieser Erkenntnis haben wir zu 80% selbst die Möglichkeit, unseren Körper über die Ernährung und unseren Lebenswandel gesund zu erhalten. Die restlichen 20% sind durch die Gene und äußerliche Einflüsse festgelegt.

Die Schulmedizin hat ihren Schwerpunkt auf die Beseitigung von Symptomen gelegt. Hildegard von Bingen aber sieht den Menschen immer als Ganzes und stellt immer die Frage nach der Ursache. Bei ihr spielt die Beziehung zwischen Körper und Seele eine große Rolle. So wie Mensch und Natur in enger Wechselbeziehung stehen, beeinflussen sich auch Körper und Seele gegenseitig.

Der Kern der Lebensregeln der heiligen Hildegard ist die Einhaltung des rechten Maßes in allen Lebensbereichen. Sie drückt dies mit dem Begriff der „Discretio“ aus, der richtigen Unterscheidung, dem diskreten Abwägen. Ihr Credo war, dass der Mensch, der es nicht versteht, das rechte Maß – die „Discretio“ – zu halten, sich die meisten Krankheiten selbst zufügt, da er „im Übermaß isst und trinkt und allgemein ein lasterhaftes unzüchtiges Leben führt.“  Unbekannt dürfte uns diese Denkweise nicht sein, denn viele der heutigen so genannten Zivilisationskrankheiten werden auf den übermäßigen Konsum von Fastfood, Süßigkeiten und anderen minderwertigen Lebensmitteln zurückgeführt. Wir können zu jeder Zeit auf nahezu alle Lebensmittel zugreifen und haben daher verlernt, Maß zu halten und auf unseren Körper zu hören. Wir sind oft längst satt und essen trotzdem weiter. Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben ist daher die Rückbesinnung auf eine natürliche Ernährung aus der Apotheke Gottes, und das hat nichts mit Biofanatismus oder generellem Fleisch- und Alkoholverzicht zu tun. So können wir laut Hildegard von Bingen mit der Wahl der richtigen Lebensmittel, sehr viel für unsere Gesundheit tun.

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